"There's more to the picture than meets the eye" (Neil Young)
Auf meinen Streifzügen durch die Städte schaue ich auf die Stellen, deren Blütezeit die einer anderen ist. Stellen, von denen der Putz bröckelt, auf denen Rost sich breit macht. Diese Orte entwickeln ihren eigenen Charakter, so wie Falten auf einem alternden Gesicht.
Auf Mauern und Hauswänden entstehen oft unerwartete Kunstwerke / unexpected arts. Eine Wand ist auf ihre Weise Zeugin der Veränderung einer Stadt. Sie ist der Witterung ausgesetzt, aber auch der Willkür von Grafittikünstlern und -dilletanten, und verändert so mit der Zeit ihr Gesicht. Es entfalten sich urbane Collagen und Decollagen, die ihren ganz eigenen Charme besitzen.
Meine Arbeiten mit Acryl und verschiedenen Materialien beziehen sich auf meine fotografische Sammlung von street art. So wie eine Mauer den Einflüssen Ihrer Umgebung, so ist auch die Leinwand der Veränderung unterworfen. Ein Bildmotiv, gerade entstanden, kann wieder verworfen, übermalt oder überklebt werden. So entstehen oft mehrere Schichten; das Bild ist kein Resultat, sondern ein Prozess stetiger Veränderung.
Andreas Rühlow
Vernissage Steuerbüro Kehren / Schwarz, Ausstellung Flurkunst V zusammen mit Peter Fischenisch